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Das Wildnisgebiet

Das Wildnisgebiet Dürrenstein-Lassingtal bewahrt mit dem Urwald Rothwald den größten Urwaldrest des gesamten Alpenbogens und ist seit 2017 UNESCO-Weltnaturerbe.

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Haus der Wildnis

Dem Urwald so nah wie nie! Das Haus der Wildnis und seine Ausstellunggeben dank moderner Technik einmalige Einblicke in den größten Urwald des Alpenbogens.

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Klimapartnerschaft

Die Belastung unseres Planeten auf ein global verträgliches Maß zu senken, ist die größte Herausforderung dieses Jahrhunderts.

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Information

Die Schutzgebietsverwaltung des Wildnisgebietes Dürrenstein-Lassingtal hat es sich zur Aufgabe gemacht, Menschen eine emotionale Verbundenheit mit der Natur zu ermöglichen.

Donnerstag, 27. März 2025
|
13:00 Uhr bis 18:00 Uhr

Tag der Wildnis 2025

Am Tag der Wildnis lädt das Wildnisgebiet Dürrenstein-Lassingtal gemeinsam mit der Österreichischen Bundesforste AG zum Symposium "Verlorene Wildnis - Verlorenes Wissen" in das Haus der Wildnis ein.
Externe Veranstaltung
Veranstalter:

Wälder sind essenzielle Wasserspeicher und spielen eine zentrale Rolle für Biodiversität, Klimaregulation und den Wasserkreislauf. Wie diese Prozesse wirken und welchen Beitrag sie für Ökosysteme, Naturschutz und nachhaltige Bewirtschaftung leisten, steht im Mittelpunkt des diesjährigen Symposiums. Aktuelle Forschungsergebnisse bieten spannende Einblicke in die komplexen Zusammenhänge von Wasser im Wald und eröffnen neue Perspektiven für Wissenschaft und Praxis.

 

Ausgewählte Fachvorträge und eine anschließende Podiumsdiskussion mit Expert*innen widmen sich in diesem Jahr dem Thema „Wasser im Wald: Prozesse, Potenziale und Perspektiven“. Dabei werden wissenschaftliche Erkenntnisse präsentiert und anschließend auf das Wildnisgebiet als Referenzfläche sowie auf Naturschutz und Forstwirtschaft übertragen.

Wir bitten um Ihre Anmeldung bis zum 20. März 2025.

Tag der Wildnis 2025

Moderation

Mag. Christina Laßnig-Wlad ist Leiterin des Geschäfts- und Kompetenzfeldes Naturraummanagement und Naturschutz in der Unternehmensleitung der Österreichischen Bundesforste AG.

Vorträge Symposium

Überraschende Erkenntnisse entlang des Wasserkreislaufes im Wald

Dr. Marius Floriancic, ETH Zürich

Der Klimawandel beeinflusst die entscheidenden Prozesse im Wasserkreislauf des Waldes, Wasserrückhalt und Trockenheit sind große Herausforderungen für die zukünftige Waldbewirtschaftung. Die prozessorientiere Grundlagenforschung liefert dabei einige überraschende Erkenntnisse: Baumkronen sowie Streu und Totholz am Waldboden halten einen großen Teil des Niederschlags zurück, reduzieren dadurch aber auch die atmosphärische Wasserbedürftigkeit. Hohe Verdunstungsraten im Sommer führen dazu, dass die Bodenspeicher vor allem durch Winterniederschläge wieder aufgefüllt werden, wodurch der größte Teil des von Waldbäumen genutzten Wassers aus dem Winter stammt. Waldbäume reagieren unterschiedlich auf längere Trockenperioden, indem sie ihre Wasseraufnahmegezielt reduzieren oder auf tiefere Wasservorräte im Boden zurückgreifen.

 

Marius Floriancic ist Senior Scientist am Institut für Umweltingenieurwissenschaften der ETH Zürich und Leiter der hydrologischen Forschungsstation „Waldlabor Zürich“. Seine Forschungsgruppe befasst sich mit kleinräumigen Felduntersuchungen und großräumigen Datenauswertungen, mit dem Ziel das Verständnis hydrologischer Prozesse zu verbessern und die Transportwege von Wasser durch die verschiedenen Bereiche des Wasserkreislaufs zu erkunden (Grundwasser - Oberflächenabfluss - Vegetation - Atmosphäre).

Weiterführende Informationen: WaldLab Forest Experimental Site - ETH Zürich.

 

Wasser und Ökosysteme im Wandel

Univ.Prof. Priv.-Doz. Dr. Martin Kainz, Universität für Weiterbildung Krems & WasserCluster Lunz

Der Klimawandel hat tiefgreifende Auswirkungen auf Wasserressourcen und die Ökosysteme, die davon abhängen. Steigende Temperaturen verändern Niederschlagsmuster, was zu veränderten Wasserständen in Flüssen und Seen führt und die Biodiversität in aquatischen sowie terrestrischen Lebensräumen bedroht. Besonders empfindlich reagieren Süßwassersysteme, die durch Trockenheit, Überschwemmungen oder eine veränderte Nährstoffdynamik unter Druck geraten. Diese Veränderungen wirken sich nicht nur auf die Lebensbedingungen von Pflanzen und Tieren aus, sondern auch auf die menschliche Nutzung von Wasser, sei es für Trinkwasser, Landwirtschaft oder Energieproduktion. Ein besseres Verständnis der Wechselwirkungen zwischen Wasser und Ökosystemen ist daher entscheidend, um zukunftsfähige Schutz- und Anpassungsstrategien zu entwickeln.

 

Martin Kainz studierte aquatische Ökologie und Ökotoxikologie an der Université du Québec à Montréal (Kanada) und ist Professor für Aquatische Ökosystemforschung und -gesundheit an der Universität für Weiterbildung Krems sowie Arbeitsgruppenleiter am WasserCluster – Biologische Station Lunz GmbH in Lunz am See. Seine Forschungsschwerpunkte sind aquatische Ökosystemforschung, Nahrungs- und Schadstofftransfer in Nahrungsketten sowie ökosystemare Biomarkerforschung unter Verwendung von stabilen Isotopen und Lipiden.

 

Wasserspeicher Waldboden: Herausforderungen durch Klimawandel, Störungen, und Bewirtschaftung“

DI Dr. Mathias Mayer, Universität für Bodenkultur Wien

Waldböden spielen eine zentrale Rolle im Wasserhaushalt von Wäldern, da sie große Mengen an Wasser speichern und den Bäumen zur Verfügung stellen können. Klimawandel, zunehmende Störungen und Waldbewirtschaftung können die Wasserspeicherkapazität der Böden jedoch erheblich beeinträchtigen. Der Vortragbeleuchtet diese Herausforderungen und mögliche Gegenmaßnahmen. Besonderes Augenmerk wird dabei auf die organische Bodensubstanz - den Humus - gelegt, der gerade in Bergwäldern nicht nur für die Wasserversorgung, sondern auch für die Nährstoffnachlieferung und Kohlenstoffspeicherung von entscheidender Bedeutung ist.

 

Ausbildung an der Försterschule Gainfarn, anschließend Studium der Forstwirtschaft an der BOKU Wien. Nach dem Doktorat weitere Forschungstätigkeiten an der BOKU und an der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) in der Schweiz. In meiner Forschung beschäftige ich mich mit dem Kohlenstoff- und Nährstoffkreislauf in Waldökosystemen. Ziel meiner Arbeit ist es, zu verstehen, wie natürliche Störungen, forstliche Maßnahmen und der Klimawandel diese Kreisläufe beeinflussen.

Wert & Notwendigkeit der Renaturierungsverordnung aus Sicht der Naturschutzplanung

Ass.Prof. DI Dr. Rafaela Schinegger, Universität für Bodenkultur

Rafaela Schinegger beleuchtet in ihrem Vortrag die Bedeutung und Dringlichkeit der EU-Wiederherstellungsverordnung aus Sicht der Naturschutzplanung. Sie zeigt auf, wie gezielte Renaturierungsmaßnahmen zur ökologischen Resilienz der Landschaft, v.a. auch von Wald- und Gewässerökosystemen beitragen und welche Herausforderungen und Chancen sich beider Umsetzung in Österreich ergeben. Dabei wird insbesondere die Rolle integrativer Planungsansätze und wissenschaftlich fundierter Strategien zur Wiederherstellung und nachhaltigen Nutzung natürlicher Lebensräume hervorgehoben.

 

Rafaela Schinegger ist Assistenzprofessorin für Naturschutzplanung am BOKU Institut für Landschaftsentwicklung, Erholungs- und Naturschutzplanung. Ihre Forschungsschwerpunkte sind integrative Ökosystemanalyse sowie Entwicklung und Anwendung von systematischen und strategischen Planungsansätzen zum Schutz. zur Erhaltung und zur nachhaltigen Nutzung von aquatischen und terrestrischen Ökosystemen. Ihre Forschung unterstützt u.a. die Umsetzung von EU-Richtlinien und Gesetzen (z.B. Wasserrahmen-Richtlinie, Flora-Fauna-Habitats-Richtlinie, Wiederherstellungsverordnung) und trägt zum Wissensaustausch mit Verwaltung, Politik und anderen Interessensgruppen bei.

Podiumsrunde - Vom Wissen in die Praxis

Unter der Moderation von Mag. Christina Laßnig-Wlad diskutieren die Vortragenden mit weiteren Expert*innen aus der Praxis:

DI Elfriede Moser

Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft, Leiterin der Sektion Forstwirtschaft und Regionen – Sektion III.

Marlon Schwienbacher MSc MSc

Wildnisgebiet Dürrenstein-Lassingtal, Abteilungsleiter Naturraummanagement

Dr. Alexandra Wieshaider

Österreichische Bundesforste AG, Forstbetrieb Wienerwald, Betriebsleiter-Stellvertreterin

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