Seit Gründung des Wildnisgebietes Dürrenstein-Lassingtal, vor mehr als 20 Jahren, haben sich die Aufgaben und Funktionen derartiger Schutzgebiete vervielfacht. Nicht nur der Schutz von alten (Ur-)Wäldern ist von Bedeutung, sondern vielmehr spielen die Auswirkungen der Biodiversitätskrise und des Klimawandels eine große Rolle. Daher hat die Schutzgebietsverwaltung die Klimapartnerschaft.at gegründet, um ein Zeichen für den Schutz der Biodiversität, gegen den Klimawandel und vor allem für den Schutz des Menschen zusetzen.
Eigeninitiative bezeichnet somit die Fähigkeit, etwas aus eigenem Antrieb zu beginnen und eine Handlung selbst anzustoßen. Genau das wollen wir- die Schutzgebietsverwaltung des UNESCO Weltnaturerbes Wildnisgebiet Dürrenstein-Lassingtal -mit der Initiative Klimapartnerschaft.at erreichen.
"Eine Handlung zu setzen, die viele Menschen begeistert, gemeinsam endlich etwas Wirkungsvolles zum eigenen Überleben beizutragen."
Der Klimawandel schreitet voran und ist von Extremwetterlagen und Ressourcenknappheit gezeichnet. Die Begrenzung der Erderwärmung und der Erhalt von Lebensraum zum Schutz der Artenvielfalt setzen voraus, dass wir sofort deutlich ressourcenschonender und ökologisch nachhaltiger agieren. Die Lebens- und Arbeitswelt, die Wirtschaft und der Mensch sind direkt von den Folgen des Klimawandels betroffen.
Unternehmen sind bekanntlich die Motoren der Wirtschaft, sie sind Arbeitsgeber und tragen deshalb auch große Verantwortung bei der Entwicklung unserer Gesellschaft. Unternehmen, die sich jetzt diesen riesigen sozialen und ökologischen Herausforderungen stellen und einen Beitrag leisten, beweisen, dass sie Corporate Social Responsibility nicht nur als Begriff kennen, sondern ihn unternehmerisch leben und ernst nehmen.
Forschungen zeigen, dass Unternehmen für ihre Mitarbeitenden und potenziellen Bewerber*innen wesentlich attraktiver sind, wenn sie einen nachhaltigen Beitrag für Naturschutz und Artenvielfalt, damit letztlich für den Menschen und die Gesellschaft, leisten.
Aber auch rein emotional ist nachhaltiges Handeln oder Konsumieren mittlerweile mit einer Art „Wohlfühlfaktor“ verbunden, weil sich viele damit ein klein wenig Versöhnung mit der Natur versprechen. Naturschutz tut einfachgut!
Das führt dazu, dass Naturschutz gesellschaftspolitisch deutliche Spuren hinterlässt. Immer mehr Menschen favorisieren nachhaltige Produkte und Dienstleistungen oder kaufen nur noch bei nachhaltig agierenden Unternehmen ein.
Viele Unternehmen sind sich mittlerweile ihrer gesellschaftlichen Verantwortung bewusst tragen etwas zum Klimaschutz bei. Auch werden sie beispielsweise mit gesetzlichen Vorgaben zur Transparenz ihrer Lieferketten konfrontiert. Die Europäische Union unterstützt nachhaltige Projekte bis 2030 jährlich mit 100 Mrd. Euro pro Jahr. Damit ist es genau jetzt an der Zeit, sich mit dem Thema Nachhaltigkeit auseinander zu setzen.
Ein Merkmal der letzten Jahrzehnte ist die stets wiederkehrende und immer wieder aufs Neue getrimmte Nachricht, dass die Auswirkungen unseres wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Handelns auf globaler Ebene zu absehbaren, bereits vielerorts sichtbaren ökologischen Auswirkungen führen. Wissenschaftliche Erkenntnisse bestätigen den Abbau der Ozonschicht, den globalen Klimawandel, das Abschmelzen der Gletscher, die Überfischung der Meere, die dramatische Abnahme der Artenvielfalt. Von der Zunahme der Erosion und Versalzung der Böden, von der Ausbreitung der Wüsten, Schäden durch Abholzen von Wäldern, die Zunahme von Schadstoffbelastung selbst in entlegenen Naturgebieten, oder dem Anstieg des Meeresspiegels, reden wir hier noch gar nicht.
Die Ausbeutung von Naturgütern und Bodenschätzen auf globaler Ebene ist dramatisch. Längst ist nicht nur die Arbeitswelt und die Ökonomie bedroht, sondern vor allem der Mensch und seine Überlebensfähigkeit.
Dadurch kommt man unausweichlich zum der Erkenntnis: Naturschutz ist vorallem Menschenschutz!
Seit Gründung des Wildnisgebietes Dürrenstein-Lassingtal, vor mehr als 20 Jahren, haben sich unsere Aufgaben und Funktionen vervielfacht. Nicht nur der Schutz der alten Wälder, der Urwälder und der Artenvielfalt ist von Bedeutung, vielmehr sind die Biodiversitätskrise und der Klimawandels in den Fokus unserer Arbeit gerückt.
Deshalb haben wir als Schutzgebietsverwaltung die Initiative Klimapartnerschaft.at gegründet, um konkrete Maßnahmen für den Schutz der Biodiversität, gegen den Klimawandel und vor allem für den Schutz des Menschen zu setzen.
Studien zeigen, dass die Biodiversitäts- und die Klimakrise eng miteinander verwoben sind. Einerseits entwickelt sich die Klimakrise zu jenem Faktor, der am meisten zu unserer Biodiversitätskrise beiträgt, und andererseits ist eine hohe Biodiversität in Ökosystemen ein wesentlicher Faktor bei der Speicherleistung von CO2.
Beide Krisen stellen, wie bereits erwähnt, auch eine lebensbedrohliche Gefahr für sehr viele Menschen dar.
Mit verantwortungsvollen Privatpersonen, Unternehmen und Waldbesitzern kämpfen wir gegen den Verlust der Artenvielfalt und für den Schutz unseres Klimas. Diese stellen für unsere gemeinsame Initiative Gelder zur Verfügung, um damit einen finanziellen Ausgleich und einen langfristigen Verzicht auf forstliche Nutzung von Waldflächen sicherzustellen. (mindestens bis zum Jahr 2100)
Im Gegenzug erhalten sie dafür die vertraglich abgesicherte Gewissheit, dass auf diesen Flächen eine genau berechnete Menge an CO2 eingespeichert wird.
Diese Kompensation trägt damit maßgeblich zum Schutz der Artenvielfalt und zum Ausgleich desökologischen Fußabdruckes der jeweiligen Geldgeber bei.
Teile der Gelder werden auch für einschlägige Forschung und Öffentlichkeitsarbeit eingesetzt.
Eine wesentliche Rolle dabei spielt die Freisetzung von gebundenem Kohlenstoff in Form von Kohlenstoffdioxid (CO2) in die Atmosphäre. Dieser Kohlenstoff kann allerdings auf unterschiedlichste Weise auch wieder gebunden werden. Dabei spielen die Meere und Wälder unserer Erde eine sehr wichtige Rolle. Allerdings wird durch die Verbrennung fossiler Stoffe und den globalen Verlust an intakten Wäldern derzeit um ein Vielfaches mehr CO2 freigesetzt, als zur selben Zeit eingelagert werden kann. Genaue Zahlen dazu sind nur schwer zu erfassen, da viel zu dem Thema noch nicht erforscht wurde und vielfach nur eine unzureichende Datenbasis vorliegt. Fest steht, dass das System zunehmend aus dem Gleichgewicht gerät.
Klar ist, dass der Ausstoß an CO2 in die Atmosphäre unbedingt vermindert werden muss! In der Realität wird aber auch heute noch immer mehr CO2 produziert als reduziert. Selbst, wenn ein weiteres Emittieren von CO2 in die Atmosphäre so gut wie möglich vermieden wird, was bisher noch lange nicht der Fall ist, werden die Ökosysteme der Erde in ihrem derzeitigen Zustand nicht in der Lage sein, den unvermeidbaren CO2 Ausstoß unserer Zivilisation zu binden und langfristig einzulagern. Dazu kommen andere, noch wirksamere Klimagase (Methan oder Lachgas), die von der Natur gar nicht direkt aufgenommen werden und deren Wirkung mittelfristig nur durch noch mehr CO2 Reduktion ausgeglichen werden kann.
Um die absehbare Katastrophe verhindern zu können, müssen Emissionen von Klimagasen nicht nur so gut wie möglich vermieden werden, sondern parallel dazu auch weitere Wege erschlossen werden, CO2 wieder vermehrt aus der Atmosphäre zu nehmen. Niemand kann das auf Dauer so gut wie Pflanzen (v.a. Bäume), durch die Kunst der Photosynthese. Damit das Binden von CO2 eine klimarelevante Wirkung zeigt, ist es notwendig, dass der Kohlenstoff sehr lange gebunden bleibt. Daher verblasst jeder Versuch den Ausstoß mit technischen Maßnahmen zu reduzieren im Vergleich zum Potential der Pflanzen auf unserem Planeten.
Damit die Reduktion von CO2 aber auch wirklich funktionieren kann, müssen auch die ökonomischen Rahmenbedingungen passen. So können zu geringe Preise ein weiteres Vermeiden von Emissionen uninteressant machen. Auch können Ökosysteme, die signifikant zur Bindung von CO2 beitragen, oft nur eingeschränkt oder gar nicht kommerziell genutzt werden, wodurch auch Substitutionseffekte zu beachten sind. Das Ziel des Projektes ist dabei nicht nur, einen Beitrag zur Stabilisierung des Klimas zu leisten, sondern gleichzeitig auch die fachlichen und rechtlichen Rahmenbedingungen für ähnliche voranzutreiben.
Mittels Photosynthese erzeugen Pflanzen Energie, mit der sie Biomasse aufbauen. Auf diese Weise entziehen sie der Atmosphäre Kohlenstoffdioxid (CO2). Der Kohlenstoff bleibt im Baum gebunden, und wird mit dem Zuwachs jährlich mehr. In Wäldern ist er aber nicht nur in der lebenden Biomasse enthalten, sondern auch in der toten. Sowohl in der oberirdischen als auch in der unterirdischen. Daher kommt auch dem Totholz und vor allem dem Boden eine wichtige Rolle in der Speicherkapazität der Wälder für Kohlenstoff zu.
Wald ist jedoch nicht gleich Wald. Naturbelassene Ökosysteme sind resilienter als vom Menschen genutzte, stark beeinflusste Gebiete, wodurch viel weniger die Gefahr besteht, dass der gespeicherte Kohlenstoff nach kurzer Zeit wieder verloren geht. Naturnahe Wälder, im Besonderen ungenutzte Naturwälder wie jene des Wildnisgebietes, stellen somit eine langfristige Speicherung sicher. Dadurch können sie als CO2-Senke dienen.
Diese wird nach neusten Studien in der Forstwirtschaft insbesondere in den hohen Altersklassen deutlich unterschätzt.
Dieser Aspekt ist nicht zu vernachlässigen, wurde jedoch aufgrund mangelnder Daten derzeit nicht in die Berechnungen einbezogen.
Dieser spielt für die CO2-Speicherkapazität eines Waldökosystems eine ganz entscheidende Rolle und wird auf Grundlage der Studie des Umweltbundesamtes bei der Bewertung berücksichtigt.
Quellen: