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Das Wildnisgebiet

Das Wildnisgebiet Dürrenstein-Lassingtal bewahrt mit dem Urwald Rothwald den größten Urwaldrest des gesamten Alpenbogens und ist seit 2017 UNESCO-Weltnaturerbe.

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Haus der Wildnis

Dem Urwald so nah wie nie! Das Haus der Wildnis und seine Ausstellunggeben dank moderner Technik einmalige Einblicke in den größten Urwald des Alpenbogens.

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Klimapartnerschaft

Die Belastung unseres Planeten auf ein global verträgliches Maß zu senken, ist die größte Herausforderung dieses Jahrhunderts.

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Information

Die Schutzgebietsverwaltung des Wildnisgebietes Dürrenstein-Lassingtal hat es sich zur Aufgabe gemacht, Menschen eine emotionale Verbundenheit mit der Natur zu ermöglichen.

Fledermäuse brauchen unseren Schutz

Wildnisgebiet
Artikel
Über die geflügelten Säugetiere ist sehr wenig bekannt! Was wir jedoch wissen, ist dass sie eine wichtige Rolle in unseren Ökosystemen spielen und viele Arten stark bedroht sind und unseren Schutz benötigen.

Durch ihre nächtliche und teilweise verborgene Lebensweise, regten Fledermäuse schon immer die Fantasie der Menschen in. Während sie bei uns mit Hexen und sogar dem Teufel in Verbindung gebracht wurden, gelten sie in anderen Kulturkreisen sogar als Zeichen für Glück.

Warum sind Fledermäuse wichtig?

Auch Fledermäuse nehmen viele wichtige Rollen in unseren Ökosystemen ein, was selbst von Wissenschaftler*innen lange unterschätzt wurde. Zum einen vertilgen sie Unmengen an Insekten und regulieren so deren Populationen, außerdem düngen sie mit ihrem Kot Bäume, verbreiten Samen und einige Arten bestäuben sogar Blüten.

Schon gewusst? Kleine Arten, wie die Mückenfledermaus (Pipistrellus pygmaeus) können in einer Nacht bis zu 3000 Mücken fressen, was ihrem eigenen Körpergewicht entspricht!

Bechsteinfledermaus

Wo wohnen Fledermäuse?

Für den Winterschlaf begeben sie sich in eigene Winterquartiere. Dafür müssen sie eine enorme Fettreserve aufbauen, da sie über den Winter ein Drittel ihres Gewichts verlieren werden.

Schon gewusst? Während ihr Herz im Flug bis zu 1000 Mal in der Minute schlägt, tut es dies im Winterschlaf nur 4 Mal pro Minute.

Sobald die Temperaturen steigen, erwachen die Fledermäuse aus dem Winterschlaf. Über wärmebegünstigte Zwischenquartiere wandern sie nun nach und nach zu ihren Sommerquartieren. Männchen wechseln diese über den Sommer beinahe täglich, Weibchen gebären in den sogenannten Wochenstuben ihre Jungen und ziehen sie hier auf. Die Paarung findet in eigenen Balzquartieren der Männchen statt.

Schon gewusst? Die Paarung findet im Herbst statt. Über den Winter speichern die Weibchen die Samen, erst nach dem Erwachen aus dem Winterschlaf und sobald die Sommerquartiere aufgesucht wurden kommt es zur Befruchtung.

Kleine Hufeisennase

Quartiere in Gebäuden

Viele Fledermausarten gelten als Kulturfolger. Die vom Menschen errichteten Bauten bieten eine Vielzahl von warmen Höhlen. Oft reichen nur kleine Spalten von 1 bis 1,5 cm Breite aus. Man findet Fledermäuse auch hinter Jalousien, unter Fenstersimsen, hinter Dachrinnen und natürlich auch auf Dachstühlen.

Quartiere in Bäumen

Höhlen und Spalten von Laubbäumen werden von Fledermäusen bevorzugt, da die verstärkte Harzbildung von Nadelbäumen ihr Fell verkleben kann. Um als Quartier geeignet zu sein, muss ein Baum mindestens einen Durchmesser von 40 cm haben, daher ist der Erhalt alter Laubbäume für den Fledermausschutz besonders wichtig. Sehr wertvoll ist hier stehendes Totholz, welches auch für zahlreiche andere Organismen (Pilze, Insekten, Vögel, andere Säugetiere, ...) einen Lebensraum und eine Nahrungsgrundlage bietet.

Quartiere in Höhlen

Höhlen gelten als relativ kalte Umgebungen, doch haben sie den Vorteil, dass in ihnen immer eine gleichbleibende Temperatur herrscht, was besonders für den Winterschlaf der Fledermäuse eine wichtige Voraussetzung ist.

Schon gewusst? Es gibt rund 1300 Fledermausarten weltweit, das macht sie nach den Nagetieren zur artenreichsten Säugetiergruppe.

Gefährdung

Viele dieser Arten sind leider großen Herausforderungen gestellt, was dazu führt, dass viele gefährdet oder gar vom Aussterben bedroht sind. Die Gründe hierfür sind sehr vielfältig:

> Verlust von geeigneten Quartieren (Sanierungen, Lebensraumverlust)

> Urbanisierung

> Intensivierung der Landwirtschaft

> Rückgang von Gras- und Weidelandschaften

> Insektensterben

> Rückgang von Mischwäldern

> Windkraftanlagen

> ...

In Österreich sind derzeit 28 Arten heimisch, beinahe alle sind auf der Roten Liste gefährdeter Tierarten gelistet. Durch die Flora-Fauna-Habitat Richtlinie sind Fledermäuse auch auf EU-Ebene geschützt.

Fledermausarten im Wildnisgebiet Dürrenstein-Lassingtal

Das Wildnisgebiet bietet mit seinem ausgesprochen hohen Anteil an Alt- und Laubholz zehn der heimischen Fledermausarten einen geeigneten Lebensraum.

Hier eine Auflistung der vorkommenden Arten mit Einstufung auf der Roten Liste gefährdeter Tieraten (Bürger et. al, 2015):

> Kleine Hufeisennase (Rhinolophus hipposideros) VU

> Großes Mausohr (Myotis myotis) LC

> Wimperfledermaus (Myotis emarginatus) VU

> Bechsteinfledermaus (Myotis bechsteinii) VU

> Wasserfledermaus (Myotis daubentonii) LC

> Kleine Bartfledermaus (Myotis mystacinus) NT

> Mopsfledermaus (Barbastella barbastellus) VU

> Abendsegler (Nyctalus noctula) NE

> Zwergfledermaus (Pipistrellus pipistrellus) NT

> Braunes Langohr (Plecotus auritus) LC

RE = „Regional ausgestorben oder verschollen“, CR = „Vom Aussterben bedroht“; EN = „Stark gefährdet“; VU = „Gefährdet“; NT = „Gefährdung droht (Vorwarnliste)“; LC =„Nicht gefährdet“; DD = „Datenlage ungenügend“, NE = „Nicht eingestuft“

Mopsfledermaus

Was kann ich tun?

Glücklicherweise können wir alle einen Beitrag zum Fledermausschutz leisten. Auf jeden Fall sind vor allem Politik und Landwirtschaft gefragt, doch auch Einzelpersonen können unseren nächtlichen Flatterern unter die Flügel greifen.

Garten naturnah gestalten

Um den eigenen Garten fledermausfreundlich zu gestalten kann man vor allem das Setzen nachtblühender Pflanzen, wie beispielsweise die Nachtkerze, achten und so den Insektenfressern Nahrung bieten. Echtes Johanniskraut, Wiesenflockenblume, Wiesensalbei, Schafgarbe und Ringelblume sind sehr nektarreich und locken daher viele Nachtfalter an. Ein naturnah gestalteter Garten, in dem auch stehendes Totholz einen Platz findet und auf Pestizide verzichtet wird, ist somit die beste Möglichkeit um unsere heimischen Fledermausarten zu schützen.

Quartierangebot erhöhen

Quartierverlust gilt neben dem Insektensterben als die Hauptgefährdungsursache der Fledermäuse. Besonders durch Baumschnitt und Sanierungen gehen somit viele Quartiere verloren. Die einfachste Möglichkeit ein Quartierangebot zu schaffen, ist das Offenhalten nicht genutzter Dachböden. Auch Fledermauskästen können als Ergänzungsquartiere angeboten werden. Diese gibt es im Baumarkt und auch im Online-Handel einfach zu erwerben. Darüber hinaus gibt es auch die Möglichkeit, Fledermauskästen selbst zu bauen.

Hier gibt es eine Anleitung der ÖBf und KFFÖ:

Bauanleitung_Fledermauskasten.pdf

Schon gewusst? Die meisten Fledermausarten bringen nur ein Jungtier pro Jahr zu Welt! Bestandsrückgänge, wie sie vor allem in den 60er und 70ern stattfanden, sind daher besonders drastisch. Der Grund, weshalb sie bis heute noch nicht ausgestorben sind, liegt daran, dass sie eine erstaunliche Lebenserwartung haben: einzelne Individuen bestimmter Arten können bis zu 40 Jahre werden. Das ist eher untypisch für kleine Säugetiere.

Was tun wenn ich eine verletzte Fledermaus finde?

Sollten Sie eine verletzte Fledermaus gefunden haben, finden Sie bei der Koordinationsstelle für Fledermausschutz und -forschung in Österreich (KFFÖ) Hilfe.

Dabei gibt es für jedes Bundesland eigene Ansprechpartner:

Koordinationsstelle für Fledermausschutz- und forschung in Österreich (KFFÖ)

Bechsteinfledermaus

Quellen

Bürger K., Hüttmeier U. & Reiter G. (2015): Fledermäuse in Niederösterreich. 2012 - 2015. Erfassung, Evaluierung, Monitoring, Schutz und Öffentlichkeitsarbeit. Endbericht.

Broschüre "Aktiv für Fledermäuse" der Österreichischen Bundesforste. (Oesterreichische_Bundesforste_Aktiv_fuer_Fledermaeuse_301019_Final_Screen.pdf)

Fotocredits: Christoph Leditznig