Die Zeit vergeht im Flug, und so ist es schon eine Weile her, dass eine neue Ausgabe der Silva Fera aus den vielen laufenden Forschungsprojekten im Wildnisgebiet hervorgegangen ist.
Ein gewisser Abstand eröffnet die Möglichkeit, Bekanntes zu hinterfragen und zu überlegen, ob man Bestehendes beibehalten oder die Gelegenheit nutzen möchte, das Format und die äußere Gestaltung der wissenschaftlichen Beiträge neu zu überdenken. Wir haben uns für Letzteres entschieden.
Diese erste Ausgabe der "neuen Silva Fera" widmen wir der Eibe. Zum einen ist die Eibe mit ihrer langen Geschichte und den vielfältigen ökologischen Funktionen eine faszinierende, oft unterschätzte Baumart, zum anderen hat unsere geschätzte Kollegin Maria von Rochow in einem Projekt des niederösterreichischen Landschaftsfonds Eiben im Wildnisgebiet Dürrenstein-Lassingtal eingehend untersucht.
Es lag daher nahe, der Eibe in dieser Sonderausgabe gebührend Raum zu geben und die Forschungsergebnisse von Maria von Rochow zu präsentieren. Es freut mich besonders, dass gerade ihre Arbeit in diesem neuen Design und als erste Ausgabe der "neuen Silva Fera" erscheint und damit beiden (der Eibe und der Autorin) die verdiente Aufmerksamkeit zukommt.
Viktoria Igel
Forschungskoordinatiorin der Schutzgebietsverwaltung Wildnis Dürrenstein-Lassingtal

Zur Autorin
DI Maria von Rochow hat an der Universität für Bodenkultur in Wien Forstwissenschaften studiert und sich auf Forstschutz und Waldökologie spezialisiert. Sie war in mehreren Ländern in Naturschutzprojekten aktiv und in der Forstwirtschaft beschäftigt. Ihre Diplomarbeit über Borkenkäfer hat sie 2018 erstmals ins Wildnisgebiet Dürrenstein-Lassingtal geführt. Dort ist sie aktuell im Naturraummanagement, der Forschung und der Bildungsarbeit tätig.
Zur Eibe
Die Eibe (Taxus baccata)war jahrhundertelang direkter Verfolgung und Übernutzung ausgesetzt. Sie ist heute auf wenige Standorte zurückgedrängt und nicht im forstlichen Blickfeld. Dabei machen besondere Eigenschaften wie ihre Regenerationsfähigkeit und ihre unglaublich zähe Überlebenskraft sie künftig interessant. Als unser älteste Baumart kann sie eine Schlüsselrolle für den klimafitten Wald spielen. Sie ist tolerant gegenüber diversen Böden und extremen Standorten. Trockenheit erträgt sie durch ein sehr weitläufiges, tiefreichendes und dichtes Wurzelsystem. Ihre einmalige Schattentoleranz und viele andere Eigenschaften lassen sie eine Sonderstellung unter unseren heimischen Baumarten einnehmen. Doch aufgrund ihres massiven Verjüngungsproblems besteht dringender Forschungs- und Handlungsbedarf.

Die neue Silva fera sowie alle weiteren Ausgaben, finden Sie in unter "Presse & Downloads".
Fotocredit: Maria von Rochow